Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen by Mina Hepsen

Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen by Mina Hepsen

Autor:Mina Hepsen [Hepsen, Mina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


17. Kapitel

Also, Adam hat einen besseren Geschmack.«

Lea versuchte, Liams abfällige Bemerkungen über ihre Kleidung zu ignorieren und sich stattdessen auf das Telefongespräch zu konzentrieren, das Adam soeben auf seinem Handy führte.

»Hat er wirklich. Diese Farbe steht dir gar nicht.«

»Himmel noch mal, Liam, halt endlich die Klappe!«

Trotzdem konnte Lea nicht anders, als an sich herabzusehen. Er hatte recht: Der graue Mantel, das limonengrüne Sweatshirt und die viel zu weite Jeans, die Agent McLeod ihr heute früh vorbeigebracht hatte, waren einfach scheußlich. Sie wusste nicht, wo er die Sachen herhatte, aber dennoch: Der Mantel war warm, die eingelatschten Sneaker bequem, und scheußlich oder nicht, der Pulli und die Jeans waren weit praktischer als das rote Kaschmirkleid von gestern, das leider blutverschmiert und nicht mehr zu gebrauchen gewesen war.

Apropos Blut. Lea gab die Inspektion ihrer Second-Hand-Klamotten auf und schaute zu Adam hinüber, der ihr gegenüber in dem geräumigen alten Taxi saß und konzentriert telefonierte. Er war gestern bald nach der unerwarteten Umarmung verschwunden und erst heute früh wieder aufgetaucht, als er um fünf nach acht an ihre Schlafzimmertüre klopfte und sie bat, rasch aufzustehen.

Sie hatte sich nur kurz das Gesicht waschen können, als McLeod sie auch schon aus der Suite gezerrt hatte. Und da saßen sie nun alle drei in diesem Taxi und waren wer weiß wohin unterwegs.

Ihr erzählte ja keiner was.

Da Adam beschäftigt war, versuchte Lea bei McLeod ihr Glück. Sie räusperte sich und fragte leise: »Wissen Sie, wo's hingeht?«

McLeod machte eine zerknirschte Miene.

»Agent Murray wir Ihnen alles erzählen, was Sie wissen müssen.«

»Mit anderen Worten«, fuhr Liam dazwischen, »ohne Erlaubnis vom Boss darf er nichts sagen. Apropos Boss - weiß er schon, dass du die Kugel, die du aus seiner Schulter gepult hast, wieder aus dem Mülleimer geholt hast?«

Lea warf einen bösen Blick auf den leeren Platz neben ihr. Sie hatte gestern Abend tatsächlich noch eine lange, ausgiebige heiße Dusche genommen, und danach - sie wusste selbst nicht, was sie geritten hatte - hatte sie die Kugel wieder aus dem Abfalleimer rausgeholt. Sie wollte sie behalten. Als Andenken. An was eigentlich? Nicht unbedingt an die schrecklichen Minuten in diesem Haus, ihre halsbrecherische Flucht und dass er die Kugel ... Nun, jedenfalls steckte sie jetzt blitzblank gewienert in der Gesäßtasche ihrer Jeans.

»Du hast heute Morgen Oberwasser, was? Mach dich lieber mal nützlich, und versuch rauszukriegen, wo Mary steckt.«

»Komm schon, Lea, woher soll ich das wissen? Außerdem, so schlimm war das alles doch gar nicht. Stimmt, man hat auf dich geschossen - aber nicht getroffen! Und jetzt hast du zwei Vampire als Bodyguards. Manche Mädels würden sich glücklich schätzen.«

Glücklich? Lea schnaubte, während sie versuchte, sich zu beherrschen. Glücklicherweise stoppte das Taxi in diesem Moment; sie waren angekommen.

Wo auch immer.

Lea schaute sich um. Die Gegend kannte sie, hier war sie schon ein paar Mal zum Fotografieren gewesen. Während McLeod bezahlte, Adam sein Telefonat beendete und die Tür öffnete, kletterte Lea in den Sonnenschein hinaus.

Kleine Cafes, Feinkostläden und exotische Restaurants säumten die hübsche Straße. Bruntsfield war eine eher schicke Gegend von Edinburgh, wo die In-People in modisch schlichten Tavernen aus langstieligen Gläsern Wein schlürften.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.